Tullner Erfolgsstorys

Agrana Zucker GmbH

CEO & CSO der AGRANA Zucker GmbH – Martina Steinberger-Voracek

"Von den steirischen Schaufeldern zur Spitze der Zuckerwirtschaft"

Mag. Martina Steinberger-Voracek – neue CEO & CSO der AGRANA Zucker GmbH

Wenn Martina Steinberger-Voracek frühmorgens auf dem Weg zur Arbeit über den Flachberg fährt, bietet sich ihr ein Anblick, der jedes Mal ein Lächeln aufs Gesicht zaubert: Die AGRANA-Zuckerfabrik ragt aus der Ebene, im Herbst steigt der charakteristische Dampf aus den Turbinen – ein Sinnbild für Tradition, Technik und Transformation. Und mittendrin: eine Frau, die mit Begeisterung und Expertise die Zukunft der Zuckerproduktion mitgestaltet.

Wurzeln in der Landwirtschaft – Blick in die Zukunft

Geboren in der Steiermark und aufgewachsen in Graz, wurde Steinberger-Voracek schon früh von landwirtschaftlichen Themen geprägt. Ihre Großmutter bewirtschaftete einen Bauernhof, der Vater war Händler für Landmaschinen – unter anderem für Pöttinger Landtechnik und Fendt-Traktoren. Viele ihrer Kindheitserinnerungen führen sie auf Schaufelder, wo sie an der Seite ihres Vaters erlebte, wie Technik auf Boden trifft und wie Fortschritt in der Landwirtschaft aussieht.

Internationale Karriere mit Bodenhaftung

Nach ihrem Studium der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften (MBA) an der Karl-Franzens-Universität Graz begann Steinberger-Voracek ihre beeindruckende Karriere bei der Henkel AG. In über 30 Jahren übernahm sie dort Führungspositionen im In- und Ausland – unter anderem als Sales Director Austria, General Manager Austria, Vice President Sales CEE und schließlich als Corporate Vice President Global Sales.
Mit einem umfassenden Blick auf globale Märkte, Handelsstrategien und Transformationen wagte sie später den Schritt in die Selbständigkeit: als Gründerin eines Start-ups im Bereich Tiernahrung und als Unternehmensberaterin mit Fokus auf Innovation, Vertrieb und Go-to-Market-Strategien.
Zusätzlich zu ihrer akademischen Ausbildung vertiefte sie ihre Management-Kompetenz durch Programme an der WU Wien (Governance Excellence) sowie an der Harvard Business School (Strategic Management).

Mit Vision und Verantwortung bei AGRANA

Seit dem 1. November 2024 ist Martina Steinberger-Voracek CEO und CSO (Chief Sales Officer) der AGRANA Zucker GmbH. In dieser Doppelfunktion verantwortet sie nicht nur die operative Leitung, sondern auch die strategische Ausrichtung und den Vertrieb der Zucker-Division.
„Mit Frau Mag. Steinberger-Voracek haben wir eine international erfahrene Führungspersönlichkeit an Bord geholt, die mit viel Branchenverständnis, Innovationsgeist und Führungsstärke überzeugt“, betonte AGRANA-Vorstand Stephan Büttner.

Ein Gefühl von Heimat – in Tulln angekommen

Obwohl sie in Wien lebt, empfindet Martina Steinberger-Voracek längst eine tiefe Verbindung zur Region. „Wenn ich die Zuckerfabrik sehe, denke ich oft an meine Kindheit zurück. Es ist ein gutes Gefühl, mit einem Unternehmen zu arbeiten, das nicht nur wirtschaftlich relevant ist, sondern auch tief in der heimischen Landwirtschaft verwurzelt ist“, sagt sie.

„WIENER ZUCKER“ KOMMT AUS TULLN

In Tulln steht der zweitgrößte Zuckersilo Europas, mit einem Fassungsvermögen von rund 70.000 Tonnen Zucker. Weithin sichtbar, ist er schon lange zu einem Wahrzeichen der Stadt geworden. Im zentralen Zuckermagazin werden alle in Österreich erhältlichen Zuckersorten der Marke „Wiener Zucker“ abgepackt und von hier aus ausgeliefert. Dass der Tullner Zucker nach der Bundehauptstadt benannt wurde, ist Marketing-Überlegungen geschuldet.

KAMPAGNE AB ANFANG SEPTEMBER

Rund 300 MitarbeiterInnen sind am Standort Tulln beschäftigt, in der Kampagne etwa 50 mehr. Wobei die Statistik belegt, dass mit jedem Arbeitsplatz in der Fabrik rund 4 Jobs extern kreiert werden – vor allem in Zuliefer- und Handwerksbetrieben, die „in der Fabrik“ – wie es in Tulln immer noch heißt – Aufträge finden. Die Rübenkampagne selbst dauert meist von September bis Jänner je nach Erntemenge. Der typische Geruch, der dann manchmal über der Stadt liegt, entsteht in den Trocknungsanlagen. Für alteingesessene TullnerInnen ein untrügliches Zeichen, dass Weihnachten nicht mehr weit ist.

DIGITALISIERUNG UND NEUE LEHRBERUFE

Die Zeit bleibt auch in der Tullner Zuckerfabrik nicht stehen. Die Digitalisierung hat längst Einzug gehalten – vor allem bei Wartung und Prozess-Steuerung. Das schlägt sich auch in der seit drei Jahren bestehenden hauseigenen Lehrwerkstätte nieder. Rund 40 Lehrlinge werden hier ausgebildet. Zusätzlich zu den klassischen Lehrberufen wie Elektrotechnik und Maschinenbau etwa auch Mechatronik, Chemieverfahrenstechnik und im IT-Bereich sowie als technischer Zeichner.