Dass Tulln in ganz Österreich als Positiv-Beispiel für gelungene Zentrumsbelebung genannt wird, ist kein Zufall, sondern das Ergebnis von jahrzehntelangem Einsatz und vor allem von strategisch geplanten Maßnahmen. So ist es der Stadt vor elf Jahren auch gelungen, die Modekette H&M in die Innenstadt zu bringen, die eine Filiale in der Stadtoase eröffnet hat. Und ebendieses Areal mit einer Nutzfläche von knapp 2.000 Quadratmetern, mitten in bester Zentrumslage, stand nun zum Verkauf.
Mieteinnahmen reduzieren Kaufpreis, Risiko sehr gering
„Das ist eine Chance, die wir für die weitere Entwicklung unserer Stadt unbedingt nutzen müssen“, erklärt TLG-Geschäftsführer Dr. Viktor Geyrhofer, „der Kaufpreis beträgt 3,24 Millionen Euro, also rund 1.700 Euro pro Quadratmeter, was an sich schon sehr günstig ist.“ Hinzu kommt, dass das Mietverhältnis mit H&M aufrecht bleibt und entsprechende Einnahmen garantiert. Für den Ankauf wurde eine ausführliche Analyse durchgeführt, die sehr positiv ausfiel. Zum einen aufgrund des sehr niedrigen Kaufpreises, der zu erwartenden Mieteinnahmen und aufgrund des sehr geringen Risikos. Zum anderen hat auch der Aufsichtsrat der TLG, besetzt mit juristischen, wirtschaftlichen und steuerlichen Experten, den Ankauf daher sehr positiv beurteilt.
Bürgermeister sieht weitere Chance für Innenstadt-Entwicklung
„Es wäre eine betriebswirtschaftliche Fehlentscheidung größten Ausmaßes, wenn Tulln und die TLG bei so einem niedrigen Preis bei einer Immobilie am Hauptplatz nicht zugreifen würde“, ist Bürgermeister Mag. Peter Eisenschenk überzeugt, „wir haben hart daran gearbeitet, unser Zentrum zu beleben und es zum Wohlfühl-Wohnzimmer für uns alle zu gestalten. Wenn wir das, was wir miteinander erreicht haben, absichern wollen, müssen wir dranbleiben, aber vor allem dürfen wir Chancen für die weitere Entwicklung unserer Innenstadt nicht aus unseren Händen geben.“ Wichtig sei, dass die Stadt Tulln selbst entscheiden könne, was mit dem Areal direkt im Zentrum passiert – und nicht irgendwelche Investoren, denen es möglicherweise nur um den kurzfristigen Profit gehe.
Innenstadt-Experte Murauer spricht von Top-Immobilie mit Potenzial
Eine Empfehlung für den Kauf gibt es auch vom renommierten Innenstadt-Experten Mag. Roland Murauer (CIMA Beratung + Management GmbH). Er spricht in diesem Zusammenhang von einer „Top-Immobilie, die Potenzial für verschiedene Nutzungsarten bietet“. Das bedeutet: Selbst wenn H&M eines Tages als Mieter abspringen sollte, gibt es für diese Fläche nicht nur andere Miet-Interessenten, sondern auch eine ganze Reihe unterschiedlicher Entwicklungsmöglichkeiten.
Gewinne der TLG werden in weitere Immobilien reinvestiert
Geschäftsführer Geyrhofer betont weiters, dass die TLG ein sehr gesundes Unternehmen ist, das diesen Kauf problemlos durchführen beziehungsweise finanzieren kann. Dazu ein paar Zahlen: Die TLG wurde im Jahr 2000 zum Zweck der Entwicklung und Verwertung von Immobilien im Interesse der Stadt gegründet. Der Eigenkapitalanteil beträgt derzeit 87 Prozent (!). Die kumulierten Jahresgewinne der letzten fünf Jahre belaufen sich auf 4,8 Millionen Euro. Im letzten Jahr betrug der Gewinn 725.000 Euro, in diesem Jahr wird ein Gewinn von mehr als 300.000 Euro erwartet.
Die TLG zahlt ihre Gewinne nicht aus, sondern investiert diese wiederum, so wie im Fall der „H&M-Immobilie“, in neue Projekte. Dadurch ist der Wert des Unternehmens in den letzten Jahren beachtlich gestiegen und wird auch noch weiter steigen. „Die TLG berücksichtigt bei ihren Investments auch Aspekte der Stadtentwicklung, hat dabei aber selbstverständlich stets auf die Wirtschaftlichkeit zu achten“, erklärt Geyrhofer, der abschließend betont, dass „kein Cent aus dem Budget der Stadtgemeinde für dieses Geschäft fließen wird“.


