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Tulln Energie nimmt Wasser-Kraftwerk in Betrieb

Wasserkraftwerk produziert Strom für 100 Haushalte

TullnEnergie nimmt Wasser-Kraftwerk in Betrieb

Die Stadtgemeinde Tulln bzw. ihre Tochter TullnEnergie baut laufend ihre Photovoltaik-Anlagen aus, um günstigen Ökostrom aus der Region anbieten zu können. Jetzt expandiert die TullnEnergie auf neuem Terrain: Sie hat das Wasserkraftwerk an der Perschling in Atzenbrugg übernommen, saniert und wieder in Betrieb gesetzt. Damit erzeugt die TullnEnergie ab jetzt nicht nur Sonnen-, sondern auch Wasserstrom. Der laufende Ausbau der eigenen Energieversorgung ist eines von vielen Puzzlestücken auf dem Weg zur angestrebten Klimaneutralität Tullns bis 2040.

„Die Stadtgemeinde Tulln hat es sich bereits mit dem Beschluss des Klimamanifestes im Jahr 2019 zum Ziel gemacht, bis 2040 als gesamte Gemeinde Klimaneutralität zu erreichen – also nicht mehr CO2 zu produzieren, als vor Ort auch wieder gebunden werden kann“, erklärt Bürgermeister Mag. Peter Eisenschenk, der gleichzeitig auch die Funktion des Umwelt-Stadtrates ausübt. Die Erreichung dieses Ziels hänge von zahlreichen Faktoren zur Reduzierung der Treibhausgase ab – z.B. dem Umstieg auf Strom aus erneuerbaren Energieträgern und einem neuen Verständnis von Mobilität. „Die TullnEnergie ist für uns ein maßgeblicher Hebel auf diesem Weg und es freut mich, dass wir mit dem Wasserkraftwerk nun auch unabhängig von Tageszeit und Wetter auf regionaler Ebene Strom produzieren können“, so Eisenschenk.

Wasserkraftwerk produziert Strom für 100 Haushalte

Die TullnEnergie produziert mit ihren Photovoltaik-Anlagen bereits rd. 4,5 GWh sauberen Sonnenstrom pro Jahr – das entspricht dem Verbrauch von ca. 1.500 Haushalten. Gemeinsam mit ihren Partnern versorgt die TullnEnergie als Stromhändlerin bereits 10.000 Personen und über 100 Betriebe mit Ökostrom. Jetzt expandiert die TullnEnergie auf neuem Terrain: Sie hat das Wasserkraftwerk an der Perschling in Atzenbrugg übernommen, um € 400.000,- saniert und wieder in Betrieb gesetzt. Damit erzeugt die TullnEnergie ab sofort nicht nur Sonnen-, sondern auch Wasserstrom: Seit Mitte November speist das Kraftwerk wieder Strom ins Netz ein – und zwar Tag und Nacht und in etwa so viel, dass es den Verbrauch von rd. 100 Haushalten pro Jahr decken kann.

Historischer Standort wiederbelebt

Das Wasserkraftwerk gehörte zuletzt zur Langer-Mühle in Atzenbrugg, war aber bereits seit einiger Zeit stillgelegt. Die erste Einreichung zum Bau eines Wasserkraftwerkes geht auf das Jahr 1888 zurück, 1905 erfolgte die Bewilligung durch die Eigentümerfamilie Rabl. Die erste Erwähnung einer Mühle an diesem Standort geht sogar auf das 11. Jahrhundert zurück.

Klimaneutrale Pionierstadt Tulln

Die Projekte der TullnEnergie zählen zu den zahlreichen Aktivitäten der Stadtgemeinde Tulln, um bis 2040 Klimaneutralität zu erreichen. Um dies voranzutreiben, war Tulln eine der 13 ersten Pionier-Kleinstädte der Mission „Klimaneutrale Stadt“. Diese Initiative unterstützt österreichische Städte und Kommunen dabei, durch Forschung und Entwicklung schneller klimaneutral zu werden. Die Stadtgemeinde Tulln hat in diesem Rahmen einen Umsetzungsleitfaden zur Klimaneutralität mit maßgeschneiderten Lösungen und Handlungsempfehlungen erarbeitet. Als Anerkennung dafür erklärte Bundesministerin Leonore Gewessler Tulln beim Dialogforum „Klimaneutrale Stadt“ zur „Klimapionierstadt“.